Ein Zug im Nirgendwo, der „Schnurrbart mit Spürsinn“, ein „Mord zweiter Klasse“ und zwölf Verdächtige. Und der Englisch LK von Frau Reiners mittendrin.

Dienstag, der 7. November im Nachmittagsunterricht, Englisch LK bei Frau Reiners in der Q2. „Frau Reiners, können wir bitte alle zusammen ins Kino gehen?“ Es hat tatsächlich nicht allzu lange gedauert, bis sie uns mit folgender Antwort überraschte: „Okay, wenn ihr nachseht, welcher gute, englische Film gerade läuft, dann ja!“ Und dann: „Holt eure Handys raus und sucht nach einem Film!“

Zack, gesagt, getan. „Unglaublich, wenn ich euch sage ‚Holt eure Bücher raus‘ geht das aber nicht so schnell…“ Frau Reiners war begeistert von unserem Engagement für den Leistungskurs. Wir suchten eine Weile, bis wir auf den „Mord im Orient Express“ stießen. Am Donnerstag war der Kinostart in Deutschland, nächste Vorstellung in Düsseldorf am Sonntagabend. „Da würde ich auf jeden Fall mit euch hingehen“, sagte Frau Reiners, zeigte uns noch den Trailer, und eigentlich war es jetzt schon beschlossene Sache. „Wer kommt mit?“ Bis auf einige Ausnahmen war es fast der ganze Kurs, der mit Freude zusagte. Jan, unser Telefon-Joker, reservierte noch schnell 20 Karten für 20 Uhr und machte den Deal fix.

Sonntag, der 12. November, 20 Uhr im Düsseldorfer UFA-Palast. Wir waren alle pünktlich und freuten uns auf diesen Film. Ein Film mit „Starbesetzung“, wie er groß in den Medien angekündigt wurde. In der Hauptrolle der Meisterdetektiv mit dem „Schnurrbart mit Spürsinn“, wie der ORF schrieb. Es fanden sich aber auch kritische Stimmen wie in der Wochenzeitung „Die Zeit“, wo es in einem Kommentar hieß, Kenneth Branaghs Neuverfilmung sei ein „Mord zweiter Klasse“. Gar als „überflüssig“ wurde der Film in einem anderen Magazin verhehlt.

Wir konnten uns selbst eine Meinung bilden und dabei ist neben der eigenen, persönlichen Meinung eines klar für uns alle zu sagen: Es hat sich gelohnt. Ein schöner Sonntagabend in bester Gesellschaft, große und noch größere Tüten Popcorn und einer der besten Krimis. Na ja, der Film war auf Englisch, aber was soll’s! Auf jeden Fall gibt es eines noch zu sagen: Danke, Frau Reiners! Danke, dass Sie so cool sind!

Text/Foto: Matthias Dönni (Q2)