Kunst verbindet

von GBG-Online Redaktion

Alle drei Jahre findet in der Galerie des Rathauses Kaarst die Kunstausstellung „Kunst verbindet“ statt, bei der junge Künstlerinnen und Künstler der beiden Kaarster Gymnasien ihre Werke präsentieren.

Gegen viertel vor drei füllt sich der Raum. Das Orchester des AEG nimmt seine Plätze und auch die Kunst-AG unserer Schule trifft noch die letzten Vorbereitungen. Gleich werden sie die beiden Schulleiter zu einer Performance herausfordern. Was da genau auf sie zukommen wird, wissen Volker Werker und Bruno von Berg auch noch nicht ganz genau, aber sie sind beide motiviert. Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus erwartet einen modernen Tanz. „Ich freue mich schon darauf, dass Herr Werker und Herr von Berg gleich tanzen werden“, sagt sie nach einer Begrüßung zu mir. Doch Herr Werker, der zum gleichen Zeitpunkt durch die Tür kommt, besteht darauf: „Wir tanzen da nicht, das wird eine Performance.“

Um drei Uhr schreitet Markus Albiez, Vorsitzender des Kunstvereins Nordkanal, nach vorne zum Mikrofon. „Ich freue mich, Sie hier begrüßen zu dürfen. Es ist hier mittlerweile die meistbesuchteste Kunstaustellung in Kaarst, da bin ich stolz drauf.“ Man müsse nun nicht mehr nach Düsseldorf reisen, um gute Kunst bestaunen zu können, hebt er zudem hervor. Sein besonderer Dank richtet sich an Ille Mularski, die die Ausstellung auch dieses Mal initiiert und koordiniert hat. Sie richtet auch noch ein paar Worte an das Publikum, bevor Frau Nienhaus, die Schirmherrin der Ausstellung, ihre Eröffnungsrede hält. Die Schirmherrschaft habe sie mit Freude übernommen, sie begeistert das künstlerische Engagement der Gymnasien und die Reichweite der Veranstaltung. Sie selbst habe es in ihrer Schulzeit jedoch nicht so sehr mit dem Zeichnen gahabt, sagt sie (lesen Sie dazu mehr im Interview mit Frau Nienhaus).

Auch die Musik kommt nicht zu kurz – unter der Leitung von Herrn Priwitzer (AEG) spielt das Schulorchester des AEG, zurzeit mit überwiegend jüngeren musikalischen Künstlern besetzt, zum einen die Titelmelodie von Game Of Thrones und zum anderen Adiemus von Karl Jenkins.

Vor einiger Zeit rief Frau Neubert eine Kunst-AG an unserer Schule ins Leben, die schon die Ausstellungen nahmhafter Künstler wie Gerhard Richter besuchte. Zuletzt waren die Schülerinnen und Schüler im Lehmbruck Museum in der Erwin Wurm Ausstellung. Besonders bekannt sind die One Minute Sculptures des Österreichers. Kleine Bildchen wie die in den Ikea-Bauanleitungen geben an, wie man die Skulptur darzustellen, und eine Minute lang reglos darzustellen hat. In einem Kurzvideo, das die AG im Museum drehte, zeigten sie beispielhaft, wie das geht. Nun waren die Schulleiter gefordert. „Sie bekommen nun eine Anweisung gezeigt, die Sie als Performance darbieten und eine Minute lang halten werden. Fotografieren strengstens erwünscht.“

Es ist eine wahre Freude, nicht nur für die beiden Direktoren, das gesamte Publikum amüsiert sich und macht Fotos ohne Ende. Gisela Saßmannshausen, die ehemalige Schulleiterin des GBG, steht lachend neben mir und sagt: „Das ist doch toll, oder?“ Herrn Werker macht es so viel Spaß, dass er gleich weitermacht. „Wir haben uns noch etwas überlegt, was ganz Besonderes – wir machen jetzt einen Bildungsgipfel!“ Die beiden stapeln die Bücher aufeinander, stellen sich darauf und halten sich über Kreuz an den Händen. Als der Vorschlag aus dem Publikum kommt, die Bücher nun auf dem Kopf zu stapeln, lehnen die beiden aber dankend ab.

Damit ist die Ausstellung feierlich eröffnet, für die zahlreich erschienenen Gäste bietet sich die Möglichkeit, sich die Werke anzuschauen. Es ist ein breites Spektrum künstlerischen Schaffens, das von Radierungen über Zeichnungen und Gemälden bis hin zu Skulpturen reicht. Landschaftsbilder, Selbstportraits und Projekte zum Thema Zeit. Jedes Werk zieht die volle Aufmerksamkeit auf sich, und ist man mit einem fertig, zieht es einen schon unweigerlich zum nächsten. Die Crème de la Crème der Produkte aus drei Jahren Kunstunterricht an AEG und GBG gibt es zu bestaunen – darauf darf Lehrer wie Künstler richtig stolz sein.

Text: Mattias Dönni (Q2), Fotos: Helga Kollnot

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