Borschtsch, Plov und Modern Talking
von GBG-Online Redaktion
„Ich wollte mal etwas Besonderes machen“, erklärt Frau Artemjew ihre Idee, eine Koch-AG am GBG ins Leben zu rufen, die sich „quer durch die russische und zentralasiatische Küche“ kocht. Die Nutzung der Küche in der Volkshochschule Kaarst wurde möglich durch Herrn Wagner, der das Vertrauen der VHS wieder zurückerlangt.
Rund dreizehn Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse, sowie drei Schüler der Q2 meldeten sich für die drei Treffen an. Kocherfahrungen waren nicht zwingend erforderlich, aber offensichtlich bei allen vorhanden. Frau Artemjew zeigte sich schon während der Vorbereitungen begeistert: „Ich sehe das schon, ihr werdet alle Profi-Köche!“
Nach einer kurzen Vorbesprechung und der Einweisung in die Küchenausstattung legten die Teams los. Zwei Gruppen kochten die Vorspeise „Borschtsch“, eine Suppe mit Roter Beete, Tomaten, Kohlstreifen und Karotten. Ihren Namen hat die Suppe vom Wort „Barszcz“, dem slawischen Namen für das Kraut Bärenklau, dessen ungiftigen Sprossen und jungen Blätter fester Bestandteil der Suppe im Mittelalter waren. Besonders für die Suppe ist die lange Garzeit bei niedriger Hitze.
Der Hauptgang des Menüs hat viele Namen. Pilaw, Pilav, Palau oder, wie wir es nannten, Plov, ist ein ursprünglich orientalisches Reisgericht. In einem Wok wird Reis mit Paprikagewürz und Karotten sowie Fleisch gegart.
Zum Nachtisch bereitete ein Team Igelchen zu. Nicht, dass wir tatsächlich welche schlachteten, es handelt sich hierbei um süßes Gebäck mit gezuckerter Kodensmilch. Die zuckerhaltigen Bällchen sind zwar nicht gerade Schlankmacher, aber „unglaublich lecker“, empfiehlt Olga Artemjew. Die russische gezuckerte Kondensmilch dufte sich jeder Teilnehmer, wie auch die Rezepte, am Ende zum Nachkochen mit nach Hause nehmen.
Nach getaner Arbeit folgte schließlich das gemeinsame Essen. Während des Essens bot sich die Möglichkeit für eine kleine Lektion „Russisch für Anfänger“. Frau Artemjew übersetzte fleißig. Standesgemäß lief im Hintergrund Modern Talking, die Russen sind nämlich noch heute die größten Fans des deutschen Erolgs-Pop-Duos. Und im Gegensatz zu den Deutschen, die niemals zugeben würden, sich auch nur eine Platte gekauft zu haben, sind die russischen Fans verdammt stolz darauf.
Frau Artemjew schwelgt in Erinnerungen. „Mein Vater hatte im Auto immer eine Kassette von Modern Talking laufen.“ Das Essen kam bei allen sehr gut an, nur wenige Reste blieben zum Mitnehmen übrig. Nun freuen sich alle schon auf den März, dann geht die Koch-AG nämlich in die zweite Runde.
Text/Fotos: Matthias Dönni