Europatag am GBG: „Wir in Kaarst – gemeinsam stark für Europa“

von GBG-Online

Am 8. Mai 2025 feierte das Georg-Büchner-Gymnasium den diesjährigen Europatag und setzte damit als Europaschule ein starkes Zeichen für gelebte Demokratie. Der Termin war dabei bewusst gewählt: Genau 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erinnerte die Schulgemeinschaft an die historische Bedeutung dieses Tages und an die Entstehung der Europäischen Union als Friedensprojekt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung für die Jahrgangsstufe 10 von Schulleiter Volker Werker, der in seiner Begrüßung die Symbolkraft des Tages hervorhob: „Ich finde die Kombination mit dem Europatag fantastisch. Es musste dieser totale Zusammenbruch passieren, damit sich die Völker Europas besinnen konnten.“

Im Anschluss sprach Kaarsts Bürgermeisterin Ursula Baum ein anregendes Grußwort. Sie betonte den unschätzbaren Wert der vielseitigen Austauschmöglichkeiten innerhalb Europas und den Beitrag der EU zu Frieden und Zusammenhalt in der heutigen Zeit.

Ein besonderer Höhepunkt des Vormittags war die bewegende Rede des ehemaligen Kaarster Bürgermeisters Franz-Josef Moormann. Mit eindrucksvollen Worten erinnerte er an das Vermächtnis der Künstlerin Käthe Kollwitz: „Nie wieder Krieg“ – ein Appell, der angesichts aktueller weltpolitischer Konflikte nichts an Relevanz verloren hat. Moormann rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, offen und mutig durchs Leben zu gehen, andere Sprachen zu lernen, in den Austausch mit anderen Kulturen zu treten und „Menschen mit anderer Hautfarbe zu umarmen“. Seine Rede wurde mit großem Applaus bedacht und als „inspirierend“ gewürdigt.

Moderation und musikalische Beiträge

Moderiert wurde die Veranstaltung von Tim Düllberg (AEG) und Leni Mielke (GBG, EF), die souverän durch das vielseitige Programm führten. Auch musikalisch wurde der Tag stimmungsvoll begleitet: Frau Friedrich und Herr Lutgen präsentierten gemeinsam ein klangvolles Duett auf Klavier und Querflöte. Darüber hinaus traten die Schülerinnen Amélie Leo und Johanna Zoega zusammen mit Herrn Bubenheim auf und überzeugten das Publikum mit ihren gesanglichen Vorträgen.

Debattierwettbewerb

Ein weiteres Highlight war der gemeinschaftliche Debattierwettbewerb zwischen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 des GBG und des Albert-Einstein-Gymnasiums. In der Debatte zu der  Frage, ob ein verpflichtendes einjähriges Dienstjahr in der EU eingeführt werden sollte, standen sich zwei starke Teams auf der Bühne gegenüber:
Dafür argumentierten Sara Dufner, Milla Graf und Oceane Schlegel (alle 10a), dagegen Jakob Kutsche, Moritz Schneider (beide AEG) und Paul Al (10b).

Die Debatte war das Ergebnis eines mehrwöchigen, extracurricularen Workshops, welcher von der Referendarin Romy Gilcher und dem Referendar Paul Bubenheim konzipiert und mit der Unterstützung des Europateams in enger Kooperation mit dem AEG durchgeführt wurde. Während die Pro-Seite unter anderem den solidarischen Wert eines Dienstjahres betonte, argumentierte die Contra-Seite vor allem mit dem Recht auf individuelle Freiheit – und gewann die Abstimmung des Publikums schließlich mit deutlicher Mehrheit.

Kreativwettbewerb und Sonderpreise

Auch der Kreativwettbewerb zum Thema „Gemeinsam stark für Europa“ stieß auf große Resonanz. Von insgesamt 28 eingereichten Arbeiten schafften es zehn in die Endauswahl. Den ersten Platz belegte Roman Dawudi mit einem Plakat, das den Leitsatz „Wir sind stark und vereint“ ins Zentrum stellte. Sonderpreise gingen an kreative Projekte aus dem GBG und dem AEG – darunter eine dreidimensionale „blaue Platte“ von Kai Osburg, Jan Eichler und Timon Niehoff (GBG) sowie ein eigens komponierter Song von Isabela Roghe (AEG).

Organisation und Dank

Organisiert wurde der Europatag vom Europateam des GBG – Jörg Weißweiler, Daniela Schürger, Stephan Haag – mit tatkräftiger Unterstützung der Referendarinnen und Referendare Indira Towet, Karolin Laimmer (beide AEG), Romy Gilcher und Paul Bubenheim.

Zudem gilt ein herzlicher Dank der Bürgerstiftung Kaarst, die den Tag großzügig unterstützte: Sie stiftete die Preisgelder für den Kreativwettbewerb und übernahm die Kosten für das Getränkecatering im Anschluss an die Veranstaltung.

Besonderer Dank gilt außerdem den Eltern der Jahrgangsstufe 9, die mit einer Vielzahl süßer und herzhafter Snacks für das leibliche Wohl aller aktiv Beteiligten sorgten und damit das gemeinsame Erleben kulinarisch abrundeten. Ebenso bedanken wir uns bei den Hausmeistern und dem Technikteam für ihren zuverlässigen Einsatz. Für den kreativen und ästhetischen Entwurf der diesjährigen Urkunden danken wir Tim Schmitt.

Zum Abschluss der Veranstaltung resümierte Jörg Weißweiler: „Europa steht für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Vielfalt und Freiheit, Gemeinschaftlichkeit und Menschenrechte.“ Allerdings sei dies nicht selbstverständlich. Stattdessen erfordere Europa einen fortwährenden Einsatz für die Verwirklichung und die Aufrechterhaltung dieser großen gemeinsamen Idee. Vor diesem Hintergrund sei es stets geboten, junge Menschen in das Projekt Europa einzubinden und sie zu verantwortlichem Handeln zu befähigen. „Das ist unser Leitmotiv und Anspruch, das fördern wir als Europaschule“, so Europakoordinator Weißweiler.

Der Europatag 2025 war damit nicht nur ein festlicher Anlass, sondern bleibt als Beitrag zur politischen Bildung und zur Stärkung eines gemeinsamen europäischen Bewusstseins in Erinnerung. Europa – das wurde an diesem Tag deutlich – ist eine große Aufgabe, aber auch eine großartige Chance.

Text: Paul Bubenheim, Bilder: Daniela Schürger

Zurück