„Nobelpreisträger hautnah erlebt“

von GBG-Online

Erlebnisbericht von Jonathan Conrad, Q2

An der Chalmers Universität in Schweden

Als mich am Freitag, den 15.11, Frau Schürger auf das englischsprachige Wissenschaftssymposium in Göteborg aufmerksam machte, ahnte ich noch nicht, dass ich knapp 15 Tage später im Flugzeug sitzen werde, um dorthin zu fliegen. Am Wochenende fragte ich beiläufig zu Hause meine Eltern, ob ich dorthin dürfe, und sie stimmten zu. Am Montag gab ich Fr. Schürger die Rückmeldung und dann ging es alles ganz schnell. Herr Werker und das Europateam gaben grünes Licht, meine Eltern erlaubten, dass ich allein reiste, buchten Flug und Unterkunft und eine Woche später ging es los: Sonntagmorgen um 6:10 Uhr mit Umstieg in Amsterdam. In der Nacht bekam ich die Nachricht, dass mein Flug umgebucht wurde, aber auch das klappte alles gut und ich erreichte Göteborg und schließlich meine Unterkunft. Am Sonntag hatte ich Zeit, mir die schöne Stadt anzusehen und über den Weihnachtsmarkt in Hage zu bummeln, wo mir einfach so ein Apfel am Stiel geschenkt wurde.

Das Symposium selbst begann mit der Registrierung, bei der ich zufällig Janine Splettstößer traf, die vor vielen Jahren am GBG Abitur gemacht hat und jetzt Professorin in Göteborg ist. Ein unglaublicher Zufall, denn bis dahin wussten wir nichts voneinander und außer mir waren nur noch vier andere deutsche Schülerinnen aus Köln dort, die von Janines Schwester Laura Splettstößer (ebenfalls ursprünglich am GBG) begleitet wurden. Ein weiterer erstaunlicher Zufall, der eigentlich keiner sein kann oder etwa doch?

Nach einer Einführungsvorlesung trat Anne L’Huillier (Nobelpreisträgerin Physik 2023, Universität Lund) ans Rednerpult, um uns in die Attosekundenphysik einzuführen. Im folgenden Verlauf hielt Stefan Hell (Nobelpreisträger Chemie 2014, Universität Heidelberg) eine Vorlesung über Miniflux, eine von ihm entwickelte Methode zur optischen Abstandmessung von Molekülen auf Nanometergröße. Anschließend hielten Richard Zare (Stanford Universität) und Xiaowei Zhuang (Harvard Universität) zwei weitere interessante Vorlesungen. Zum Abschluss des Tages gab es ein gemeinsames Abendessen, bei dem wir die Gelegenheit hatten, mit Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen, diese Gelegenheit habe ich gerne genutzt.

Der zweite Tag begann mit Führungen durch verschiedene Labore der Universität. Ich kam mit schwedischen Schülern ins Gespräch und lernte viel über die Unterschiede zwischen dem schwedischen und deutschen Schulsystem. Als nächstes hielten Morgan Cable vom JPL NASA und Lee Cronin ihre Vorlesungen. Bei dem anschließenden Q&A zur Vorlesung von Lee Cronin konnte ich eine sehr gute Frage zu der Assembly Theory stellen, für die ich anschließend von vielen mir unbekannten Personen gelobt wurde. Es folgten weitere Vorlesungen von Chemikern aus der Forschung und Industrie.

Das Symposium „Light on Life“ von Molecular Frontiers stellt eine große Bereicherung für mich dar und ich freue mich sehr, dass mir die Teilnahme von der Schule ermöglicht wurde. Ich konnte mich mit Physikern, Biologen, Chemikern und Nobelpreisträgern austauschen und Fragen stellen und alle, auch die Nobelpreisträger, haben sich Zeit für Gespräche genommen und wertschätzend Fragen beantwortet. Den biologischen und chemischen Vorlesungen musste ich deutlich konzentrierter folgen, weil ich mich dort weniger auskenne als in der Physik, aber dadurch konnte ich, gerade weil es ein interdisziplinäres Symposium war, viel Neues lernen, Zusammenhänge erkennen und kam mit so vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt und mit vielen neuen Erfahrungen wieder zurück nach Hause.

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