Philosophischer Essay-Wettbewerb Sekundarstufe 1

von GBG-Online

URKUNDEN für die besten Essayisten

Philosophieschülerinnen und -schüler Lea Bastian (6a), Svenja Poensgen (6c), Adem Yildirim (6c), Milla Graf (10a), Shadia Choho (10a) und Leni-Sophie Lindner (10d) erhielten Urkunden für essayistisches, anschauliches und argumentierendes Schreiben, in welchem sie eigene philosophische Überlegungen schriftlich formulierten.

Der Philosophische Essaywettbewerb Sekundarstufe 1 wurde 2024/25 zum 1. Mal von der Bezirksregierung Düsseldorf ausgeschrieben, während der Wettbewerb „Philosophischer Essay“ für die Oberstufe bereits seit 1999 existiert. Die Erweiterung stellt in diesem Schuljahr ein Novum dar.

Zum Auftakt des Wettbewerbs haben sich am GBG zwei Philosophiekurse der Jahrgangsstufen 6 und 10 von Frau Schürger beteiligt und Essays in einer Unterrichtsstunde unter Klausurbedingungen verfasst. Es wurden aus jedem Kurs die besten Essays ausgewählt und eingereicht.

In Jahrgangsstufe 6 gab es zwei Aufgaben zur Wahl: 1) einen Bildimpuls mit einem Menschen und einem Hund und 2) die Frage: Kann eine Handlung richtig und falsch gleichzeitig sein? Beide Impulse stammen aus der philosophischen Disziplin der Ethik und zielen auf moralische Imperative ab.

Lea Bastian schrieb einen inneren Monolog, in dem sie „Sind Tiere genauso viel wert wie Menschen?“ thematisierte und gekonnt auf die Doppelmoral bezogen auf den Umgang mit unterschiedlichen Tierarten einging und argumentierte, wie die Handlungsmaximen des Tötens und Liebens unter gewissen Perspektiven eine Rechtfertigung erhalten.

Adem akzentuierte den rein egoistisch-motivationalen Umgang mit allen Tieren, denn, so Adem, auch Haustiere, können beispielsweise den Nutzen haben, eine emotionale Lücke zu füllen, und seien nicht inhärent mit Wert konnotiert, hätten also aus menschlicher Perspektive keinen „Wert an sich“, obwohl ihnen dieser – moralisch gesehen – zukäme.

Svenja befasste sich mit einer Dilemma-Situation, in der die Protagonistin eine Notlüge nutzte, um dieser zu entkommen, und die Werte Empathie und Liebe zur Wahrheit konfligieren.

In Jahrgangsstufe 10 beschäftigten sich alle drei Schülerinnen mit einem Bildimpuls, bei dem ein Mann zwischen zwei Käfigen steht, einer illuminiert, der andere verschlossen und welcher die Frage der Freiheit des Menschen nahelegt.

Während Shadia darüber reflektierte, ob wir durch äußere Gegebenheiten eingeschränkt werden oder wir selbst es sind, die sich einschränken, stellte Milla die Frage, wie der Einzelne wisse, dass die Entscheidungen in seinem Leben die Richtigen seien, ausgehend vom von ihr verwendeten „Moment der reinen Potentialität“, welcher sich jedem Individuum in Entscheidungssituationen offenbart und dessen er sich gegenübergestellt sieht. Somit existiere für jede Handlung eine Vielfalt an zukünftigen Ereignissen. Leni-Sophie widmete sich der dualistischen Idee der Vergangenheit und Zukunft, in welchen sich der Mensch gedanklich gefangen fühlen könne und konkludierte treffend: „Wer sich von der Vergangenheit löst, muss den Mut haben, ins Ungewisse zu gehen.“

Die Essays stellen eine intensive Auseinandersetzung mit philosophischen Disziplinen dar und fördern insbesondere die sprachlich differenzierte Ausdrucksweise sowie kohärente Gedanken. Alle Essays stellen genuin philosophische Fragen zur Frage nach der Freiheit und unserem Umgang mit Tieren. Für diese ausgearbeiteten Ausführungen wurden unsere GBG-Essayisten mit Urkunden der Bezirksregierung gewürdigt.

Zur erfolgreichen Leistung gratulieren der Fachdezernent Philosophie, LRSD Dr. Thomas Doepner und die Fachberater Philosophie, Dr. Klaus Draken und Dr. Jörg Peters, seitens der Bezirksregierung.

Die Fachschaft Philosophie am GBG und die Schulgemeinschaft gratulieren ebenfalls zur erbrachten Leistung! Sapere aude!

Text: Daniela Schürger

Bild: Daniela Schürger

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