Turmbau zu Kaarst
von GBG-Online Redaktion
In der Rathausgalerie in Kaarst wurde der Bauwettbewerb für alle weiterführenden Schulen der Stadt Kaarst wieder ausgetragen.
Der Wettbewerb, der in diesem Jahr von der Bürgermeisterin Frau Dr. Ulrike Nienhaus als Schirmherrin eröffnet wurde, findet seit mehr als 22 Jahren auf eine Initiative des ehemaligen GBG-Lehrers OStR Bernhard Sander hin statt und wird alle zwei Jahre vom Georg-Büchner-Gymnasium in Vorst organisiert. Bei der diesjährigen Ausgabe stand das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund.
Das „Turmhaus der Zukunft“ sollte entworfen werden. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Aufgabe aus besonders nachhaltigen Materialien wie zum Beispiel Zahnstochern, Schaschlikspießen, Pappe und Papier ein Hochhaus zu bauen, das eine besonders große Last im Verhältnis zu seinem Eigengewicht trägt.
Architekt Cornel Kremer, der den Wettbewerb mitorganisiert und moderiert, erklärt dies den Kindern folgendermaßen. Ein ausgewachsener Elefant wiegt in etwa 6000 kg und kann mit seinem Rüssel etwa 250 kg tragen. Das ist aus der Sicht eines Menschen ein sehr großes Gewicht, er könnte aber einen anderen ausgewachsenen Elefanten nicht tragen.
Wie sieht es hingegen mit der Ameise aus? Sie bringt nur bis zu 10 mg auf die Waage, kann aber bis zu 30 bis 40-mal ihr eigenes Körpergewicht tragen. Die Ameise ist also im Verhältnis zu ihrem Eigengewicht das viel stärkere Tier. Genauso werden die Bauwerke in Relation zu ihrem eigenen Gewicht bewertet. Schwerere Bauwerke müssen eine höhere Last tragen als Leichtere, um es auf einen der vorderen Plätze zu schaffen.
Am Wettbewerbstag werden die Bauwerke in eine Testvorrichtung gesteckt und mit zunehmender Intensität belastet. Die Vorrichtung erkennt, wenn das Bauwerk bricht und speichert die maximale Last in einer Tabelle.
Die Schüler kamen vom Albert-Einstein-Gymnasium, der Realschule Kaarst und dem Georg-Büchner-Gymnasium. Eine Jury begutachtet zuvor alle und verlieh den Schönheitspreis an Lina Willmans und Emma Beckers aus der Klasse 5d vom AEG. Danach folgte der Belastungstest, der von Architekt Cornel Kremer fachkundig und unterhaltsam moderiert wurde. Nach etwa zwei Stunden stand das Siegerbauwerk fest.
Gebaut wurde die Vorrichtung von der Firma ZF unter der Leitung von Alfons Windeck, der diese mit seinen Auszubildenden und Werksstudenten entwickelt hat. Die Firma ZF ist den meisten Menschen nicht bekannt, trotzdem stecken in fast jedem Auto Bauteile dieser Firma. ZF ist nämlich einer der größten Automobilzulieferer Deutschlands.
Am vergangenen Samstag fanden sich die Schüler mit ihren Eltern zum Belastungstest in der Rathausgalerie ein. Die Bauwerke wurden in wochenlanger Arbeit liebevollgestaltet. Ausgefeilte und abwechslungsreiche Konstruktionen waren zu sehen. Einige Gruppe setzen auf sehr leichte Gebäude aus Holzstäben, andere auf dicke und schwere Konstruktionen aus Pappe und Papprollen. Welche Konstruktion würde sich am Ende durchsetzen?
Jonas und Noah aus der Klasse 7c des Georg-Büchner-Gymnasiums haben es mit ihrem Bauwerk geschafft, das 2000-fache des Eigengewichts zu stemmen (Turmgewicht: 159 g, Belastungsgewicht: 325 kg).
Auf Platz 2 folgten ebenfalls zwei GBG'ler: Marian und Keanu aus der 6c bauten einen Turm, der mit einem Eigengewicht von 391g eine Belastung von 653kg aushielt, also das 1670fache seines Eigengewichtes.
Beide Belastungen schafft nicht einmal die starke Ameise! - Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern!
1. Sieger (oben) und 2. Sieger (unten)
Text: Rainer Montignies, Fotos: Hajo Wagner