Vorgriffsstellen

von GBG-Online

Einige neue Kollegen arbeiten unter besonderen Bedingungen

Teresa Bischop, Christian Wolbeck und Deniz Armagan sind als neue Kollegen im Rahmen von „Vorgriffsstellen“ an unsere Schule gekommen. Sie sind etwa mit der Hälfte ihrer Stunden an andere Schulen in Kaarst abgeordnet (Grundschule, Realschule, Gesamtschule). Wenn im Rahmen des Ausbaus von G9 wieder mehr Lehrkräfte am GBG benötigt werden, werden alle drei nur noch ausschließlich an unserer Schule unterrichten. Alle drei haben ihre ersten Erfahrungen mit dem geteilten Arbeitsplatz formuliert:

„Zwischen den beiden Schulformen hin und her zu wechseln fühlt sich an, als ob man eine ganz andere Festplatte einlegen muss. Es war zuerst sehr schwer sich zurecht zu finden, aber nach einem halben Jahr sehe ich auch sehr viele Vorteile.
Gerade der Übergang von Grundschule auf Gymnasium ermöglicht es mir die Kinder, Eltern und Lehrer bei dem Prozess intensiv zu begleiten.
Zusätzlich kann ich meinen Kollegen am Gymnasium berichten, wie die jeweiligen Fächer unterrichtet werden, welche Methoden sie bereits kennen (sollten) und woran sie anknüpfen können. Dies ermöglicht einen reibungsloseren Übergang. Außerdem ist es für mich persönlich sehr schön und interessant Kinder von der ersten Klasse bis zum Abitur begleiten zu können.
Meiner Meinung nach sollten generell die Übergänge zwischen den Schulformen mehr in den Blick genommen werden.“ Christian Wolbeck

„Gerade am Anfang war es für mich eine kleine Herausforderung, beide Schulen zu „überblicken“, da ich ja im Lockdown im Februar angefangen habe und somit nicht nur die Schülerinnen und Schüler und das Kollegium „auf Distanz“ kennengelernt habe, sondern mich auch in zwei unterschiedliche Distanzlernmodelle einarbeiten musste. 

Generell bin ich der Ansicht, dass die Vorgriffsstellen sowohl Chancen als auch Herausforderungen bieten. Zwar ist die Arbeit an zwei Schulen (gerade was organisatorische Aspekte angeht) natürlich komplex und man braucht definitiv einen guten Terminkalender, auf der anderen Seite sehe ich jedoch auch viele Chancen. Da ich an einer Realschule arbeite, kann ich vor allem diejenigen Schülerinnen und Schüler, die nach ihrem Mittleren Schulabschluss ihr Abitur machen möchten, beraten, was in der Oberstufe auf sie zukommt. Auch könnte ich mir zukünftig vorstellen, am GBG die SuS zu unterstützen, die nach der zehnten Klasse von einer Realschule zu uns wechseln, um für sie den Wechsel möglichst angenehm und unproblematisch zu gestalten.

Es ist definitiv interessant, einen Einblick in eine andere Schulform zu erhalten und zwei verschiedene Systeme kennenlernen zu dürfen, mir ist auf jeden Fall noch nicht langweilig geworden." Teresa Bischop

„Die Vorgriffsstellen haben, wie so Vieles im Leben, schöne und herausfordernde Seiten. Sie dienen ja primär dazu, dem Lehrermangel an bestimmten Schulformen entgegenzuwirken. Als herausfordernd empfinde ich dabei vor allem den organisatorischen Spagat zwischen den beiden Schulen. Vor allem in Kombination mit einer Gesamtschule, die ja in sich schon sehr differenzierend strukturiert ist, muss man sich erst einmal in die Situation einarbeiten. Von Vorteil finde ich jedoch, dass dieses Modell einen Blick über den Tellerrand bietet. Einerseits wächst man bekanntlich an seinen Aufgaben und ist letztendlich Experte für beide Schulformen. Andererseits bekommt man durch seine Arbeit an einer anderen Schulform noch einmal eine neue Perspektive auf das Unterrichten am Gymnasium.“ Deniz Armagan

Fotos: Oberländer/ Armagan

Zurück