He made us „rasend im Rechteck“…

von GBG-Online Redaktion

Dienstagabend, 19.00h – ein eigentlich ungewöhnlicher Zeitpunkt für Schülerinnen und Schüler, einer Shakespeare-Lesung beizuwohnen. Doch die Aula des GBG war zu diesem Zeitpunkt vollbesetzt: alle GBGler der Jahrgangsstufen Q1 und Q2, die Stufe Q2 des Albert-Einstein-Gymnasiums Kaarst, die EnglischlehrerInnen der jeweiligen Stufen, einige ReferendarInnen und sogar zwei ehemalige Kolleginnen haben es sich nicht nehmen lassen, der einzigartigen Shakespeare Lecture von Mr. Patrick Spottiswoode, Director of Education des Globe Theatre in London, Schauspieler und seit 25 Jahren eine Institution des jährlichen Neusser Shakespeare-Festivals, beizuwohnen.

In seiner unnachahmlichen Art gelang es Patrick wieder einmal, das Motto „No fear Shakespeare“ mit Leben zu füllen und den bei Schülerinnen und Schülern oftmals – völlig zu Unrecht – gefürchteten Barden auf humor- und eindrucksvolle Art und Weise nicht nur in die Schule, sondern auch in das Bewusstsein seiner ZuhörerInnen zu holen.

Denn, wie Patrick in seiner eigenen und unverwechselbaren Art herausstellte: it’s not only about Zentralabitur… Die Schülerinnen und Schüler erlebten dabei keineswegs die befürchteten neunzig Minuten einer reinen „Vorlesung“, sondern wurden aktiv in Patricks Präsentation einbezogen – beispielsweise, um nachvollziehen zu können, wie es damals gewesen sein musste, als junger, männlicher Schauspieler eine weibliche Rolle zu spielen, und welch Verwirrung Shakespeare durch Rollenwechsel und Verwechslungen in seine eigenen Stücke integrierte.

Hierfür holte Patrick sechs Schülerinnen und Schüler live auf die Bühne. Doch nicht nur dieser Teil seiner Lecture war für die audience (oder crowd…?!) sehr einprägsam. Auch Patricks Ausführungen zum Vergleich des Theaters des elisabethanischen Zeitalters („rasend“) mit dem heutigen Theater („Hochkultur im Rechteck“) und seine bildlichen und sehr anschaulichen Erläuterungen der Entwicklung von Sprache („pouring weed on Holland“), des gefürchteten jambischen Pentameters und der Popularisierung zahlreicher Wendungen durch Shakespeare („He knew more words than God!“) halfen seinen ZuhörerInnen, Shakespeare und dessen Wirken und Zeit besser zu verstehen.

So waren sich alle Beteiligten am Ende der Veranstaltung einig, dass Patrick Spottiswoodes Gastspiel am GBG einen großen Gewinn für die gesamte Schulgemeinde darstellt. Es war ein humorvoller, lehrreicher und unvergesslicher Abend, der uns auch durch die Gespräche mit Patrick, der vor und nach der Veranstaltung auch im Lehrerzimmer ein offenes Ohr für die Fragen aller anwesenden Kolleginnen und Kollegen hatte, noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

Thank you so much for being with us and sharing your enthusiasm and passion for Shakespeare, Patrick. ‘T was a pleasure!

Text: Stefan Rauschenberg, Fotos: Thomas Oberländer

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