Nie wieder – jetzt! Geschichte erinnern Q2 besucht KZ-Gedenkstätte Vught in den Niederlanden

von GBG-Online

„Eigentlich muss das jeder mal gesehen haben“, sagte ein Schüler beim Verlassen der Gedenkstätte des ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslagers Kamp Vught in den Niederlanden. Dass der Besuch außerschulischer, historischer Lernorte Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, Geschichte hautnah zu erleben und dass sie durch den direkten Kontakt mit Quellen und historischen Stätten einen tieferen Einblick in vergangene Ereignisse und Orte gewinnen, ist zunächst keine neue Erkenntnis.

Doch angesichts gestiegener antisemitischer Vorfälle in unserer Gegenwart fordert auch die Politik vermehrt Besuche von ehemaligen Konzentrationslagern durch Lerngruppen, zuletzt Ministerpräsident Hendrik Wüst in seiner Neujahrsansprache. Einen solchen Besuch konnten am 5. Februar, wenige Tage nach dem internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar, etwa 70 Schülerinnen und Schüler des GBG zusammen mit ihren Geschichtslehrern Herr Haag, Herr Bloschies, Frau Wegener, Herrn Armagan und Herr Hopp erleben.

Mit zwei Reisebussen ging es in der Frühe von Kaarst in das etwa 135 Kilometer entfernte Vught bei s’Hertogenbosch in den Niederlanden. Das Lager Vught diente während des Zweiten Weltkrieges zwischen 1943 und 1945 als eines von fünf deutschen Konzentrationslagern in den besetzten Niederlanden. Insgesamt inhaftieren die Nationalsozialisten hier über 30.000 Menschen, die meisten starben und wurden ermordet.

Bevor wir in kleinen Gruppen eine Führung durch das ehemalige Konzentrationslager erhielten und uns die aus der NS-Zeit erhaltenen sowie die zu Gedenkzwecken wiedererrichteten Baracken anschauen durften, erkundeten wir im Rahmen einer etwa 2,5 Kilometer langen Waldwanderung die von den Nationalsozialisten errichtete Hinrichtungsstätte. Die eindrucksvollen und teils sehr emotionalen Erlebnisse ließen uns einmal mehr erkennen, wie bedeutend es ist, die Geschichte durch Erinnern lebendig zu halten.

Text und Fotos: Jonas Hopp

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