Schülerakademie

von GBG-Online Redaktion

Marco Nayadinata

Auf Vorschlag der Schule nahm ich, Marco Nayadinata (Q2), in den Sommerferien 2015 an der Schülerakademie teil. Ich hatte die Möglichkeit mich für 73 Kurse an 15 Akademien in Deutschland, Östereich, Polen und sogar Litauen zu bewerben. Meine Entscheidung fiel auf den Kurs "Antikes Recht und antike Gerechtigkeit im Spiegel der Moderne" an der JGW (Jugendbildung in Gesellschaft und Wissenschaft e. V.) Schülerakademie in Papenburg vom 25.07. bis 04.08.2015 und erfreulicherweise wurde ich auch angenommen. Auf der Website der Deutschen SchülerAkademie hatte es in den Teilnahmevoraussetzungen zuvor geheißen, dass man sich "an besonders leistungsfähige und motivierte Jugendliche, die über eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft sowie über eine breite Interessenausrichtung verfügen", richte. Eine daraus möglicherweise resultierende Angst vor einem "Streber"-Treffen war glücklicherweise vollkommen unbegründet. Aber fangen wir nun erst einmal an.

Die Akademie fand auf dem Gelände der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte Papenburg, kurz HOEB, statt. Teil des weitläufigen Geländes war auch ein See. Des Weiteren gab es insgesamt 4 Gebäude (das Haupthaus, das Gästehaus, das Künstlerhaus und das Regionale Umweltzentrum (RUZ)), welche von uns Akademieteilnehmerinnen und -teilnehmern als Wohn-, Aufenthalts- und natürlich auch Arbeitsbereich genutzt wurden. Es nahmen insgesamt etwa 90 Schülerinnen und Schüler in 6 Kursen, 12 Kursleiterinnen und -leiter und 3 Akademieleiterinnen und -leiter an der Akademie teil. Die Teilnehmer stammten in erster Linie  aus Deutschland, wobei jedoch auch eine Schülerin aus Brasilien und ein Schüler aus Portugal eingeflogen war.

JGW SchülerAkademie 2015 in Papenburg

Ein Tag in der Schülerakademie bestand meist aus einem halbstündigen Plenum, der fünfstündigen Arbeit im Kurs und der selbst zu gestaltenden Freizeit.

Die Kursarbeit kann man als ernsthaftes Auseinandersetzen mit den Themen in einer lockeren Atmosphäre zusammenfassen, was aus meiner Sicht genau das ist, was man sich als Schüler wünscht. In meinem Kurs sah das so aus, dass jeder Kursteilnehmer bereits im Voraus ein Thema vorbereiten musste, um jenes dann im Laufe der Zeit den anderen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern auf eine von ihr bzw. ihm gewählten Art und Weise zu präsentieren. Mein Thema  lautete "Der griechische Haushalt als soziale und wirtschaftliche Grundeinheit". Infolge einer jeden Präsentation standen zu jedem Thema eine große Anzahl an antiken Quellen zur Verfügung, die es zu analysieren galt. Was sich vielleicht zunächst ein wenig trocken anhört endete jedoch ein jedes Mal in einer lebhaften Diskussion auf einem durchaus hohen Niveau. Jeder, der wollte, konnte sich einbringen und wir waren oft schwer zu stoppen, wenn unsere Kursleiter Agnes und Christian mal wieder gerne schon mit dem nächsten Thema weitergemacht hätten.

In unserer Freizeit organsierten wir dann sogenannte kursübergreifende Aktivitäten (KüAs). In einer nahegelegenen Turnhalle hatten wir beispielsweise die Möglichkeit Basketball und Volleyball zu spielen. Auch konnte man im Chor singen, im Orchester spielen oder in Sprachen wie Hebräisch, Russisch oder Portugiesisch reinschnuppern. Außerdem wurden knifflige Matherätsel gelöst und ein T-Shirt für alle Akademieteilnehmer designt. Auf dem zuvor erwähnten See unternahmen wir ausgiebige Rudertouren und abends gab es regelmäßig Filmabende. All dies fand in einer unglaublich positiven und gemeinschaftlichen Atmosphäre statt.

Schülergruppe der Sommerakademie in Papenburg 2015

Im Weiteren gilt es noch einige zusätzliche Veranstaltungen hervorzuheben. An einem Nachmittag hatte jeder die Möglichkeit  an  einem von 4 Ausflügen teilzunehmen. Ich entschied für mich für die Fahrt zur Gedenkstätte Esterwegen. Dort erhielt man einen tiefgreifenden Einblick in die Thematik der Emslandlager zur Zeit des Nationalsozialismus. Des Weiteren wurde auch noch eine Studienberatung angeboten, bei der man die Kursleiterinnen und -leiter sowie die Akademieleitung bezüglich bestimmter Studienfächer ausfragen konnte. Weitere Highlights waren auch noch das Akademiekonzert, bei dem jeder, der wollte, den anderen seine musikalischen Fähigkeiten präsentieren konnte, und der Bunte Abend, bei dem Beiträge aller Art gezeigt wurden. Zu nennen sind z. B. Body Percussion, ein Walzer, Poetry Slam-Texte und eine Adaption der Satire-Show "Vier sind das Volk".

Zusammenfassend kann ich die Schülerakademie also als großartige und vielschichtige Erfahrung bezeichnen. Ich blicke auf eine tolle Zeit zurück und denke an den Satz eines anderen Akademieteilnehmers: "Sei nicht traurig, dass es vorbei ist, sondern sei glücklich, dass du es erlebt hast."

Text/Fotos: Marco Nayadinata

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